Für jeden Musiker ist das Instrument ein wertvolles Gut. Doch, was häufig genutzt wird und trotzdem lange halten soll, muss auch dementsprechend gut gepflegt werden. Das gilt auch für die robuste E-Gitarre.
Die Saiten stellen an jeder Gitarre eine Art Verschleißteil dar. Gleichzeitig sind sie maßgeblich für den Klang des Instruments verantwortlich. Sie ordnungsgemäß zu behandeln und regelmäßig auszutauschen ist also ausgesprochen wichtig. Im folgenden Leitfaden zum Auswechseln von E-Gitarren-Saiten können sowohl Anfänger als auch altgediente Profis den einen oder anderen nützlichen Hinweis finden.
Saiten für die E-Gitarre: Mein persönlicher Saiten Test 2019
Ich habe schon viele verschiedene E-Saiten getestet. Aktuell spiele ich diese ELECTRIC-Saiten und bin damit sehr zufrieden. Einige Erfahrungen möchte ich gerne mit euch teilen:
Platz 1: ELECTRIC Saiten von MORIATY Music
MORIATY Music ist eine eher neue Marke und vertreibt verschiedene Artikel rund um das Gitarre spielen. Ich habe bisher sehr positive Erfahrungen mit dem Unternehmen gesammelt und tatsächlich komplett auf MORIATY Saiten umgestellt.
Vorteile:
– stimmstabil und extrem schöner Klang
– bisher halten die Saiten sehr lange
– extrem freundlicher und schneller Support
– kostenlose pdf-Datei mit Tipps
Nachteile:
– bisher habe ich keine Nachteile zu nennen

Platz 2: Ibanez IEGS6
Vorteile:
– harmonischer Klang
– sehr guter Preis
Nachteile:
– für meinen Geschmack sind die Saiten etwas zu hart

Platz 3: Elixir 19052 Optiweb
Vorteile:
– dank einer speziellen Beschichtung laufen die Saiten nicht an
– angenehmes Spielgefühl
Nachteile:
– preislich im höheren Segment

Die Frage die sich zuerst stellt ist: Wann und wie oft müssen Gitarrensaiten überhaupt gewechselt werden?
Für die meisten Hobbygitarristen ist der Zeitpunkt eine Saite zu wechseln erst erreicht, wenn sie bereits gerissen ist. Doch dann ist es eigentlich schon zu spät.
Der Wechselturnus richtet sich danach, wie häufig das Instrument bespielt wird und wie sehr die Saiten beim Spielen beansprucht werden. Sehr intensiv spielende Gitarristen, die ihr Instrument jeden Tag nutzen, sollten den Saitensatz einmal alle zwei Wochen wechseln. Hobbygitarristen, die ihr Instrument einmal in der Woche in die Hand nehmen, sollten die Saiten einmal pro Monat komplett austauschen.
Gelegenheitsspieler brauchen nur einmal alle drei oder vier Monate neue Saiten aufziehen.
Wichtig ist: Auch wenn die Saiten nicht bespielt werden, altern sie trotzdem. Wischt man die Saiten nach dem Spielen mit einem Baumwolltuch ab, verhindert man, dass Schweiß, Hautschuppen und Staub diesen Vorgang weiter beschleunigen.
Als nächstes muss ein passender Satz Gitarrensaiten gefunden werden. Besonders unerfahrene Gitarristen stoßen hier oft an ihre Grenzen. Der Klang einer Saite wird in erster Linie von der Legierung des Stahls bestimmt. Die unteren Saiten sind noch einmal mit Draht umwickelt und auch die Anzahl der Wicklungen, sowie das Durchmesserverhältnis von Kern zu Wicklung.
Für die meisten Gitarristen ist aber die Saitendicke von größerer Bedeutung, da sie beeinfluss, wie leicht sich die Saiten spielen lassen.
Der Durchmesser von Gitarrensaiten wird in Zoll angegeben. Die Bezeichnung „032er Saite“ bedeutet, dass die Saite einen Durchmesser von 0,032 Zoll besitzt. Die notwendige Saitendicke hängt davon ab, was man, mit diesen Saiten anstellen möchte. Müssen sie viel Kraft aushalten, sollten sie dicker sein. Aber auch die Mensur der Gitarre gibt Auskunft darüber, welche Saiten genutzt werden sollten. Als Mensur bezeichnet man die freischwingende Länge der Saite, zwischen Sattel und Steg. Somit ist sie von der Konstruktion der Gitarre vorgegeben.
Eine Größere Mensur erlaubt geringere Saitendicken, eine kleine Mensur benötigt dickere Saiten. In den meisten Fällen sucht der Gitarrist jedoch nicht jede Saite einzeln nach Durchmesser aus. Häufig werden übliche Kombinationen von Durchmessern als Saitensatz angeboten. Diese Sets sind nach Stärke in folgende Kategorien geteilt: Extra Light, Light, Regular, Medium, Jazz und Bariton.
Extra Light wird nur selten genutzt, Regular, Medium und Light sind dagegen die gebräuchlichsten. Erfahrene Gitarristen und anspruchsvollere Klangkünstler können aber auch Saiten unterschiedlichster Dicke einzeln gekauft werden, so dass jede Mischung von Saiten theoretisch möglich ist. Meistens kommt es für ein gutes Spielgefühl aber auch darauf an, was der jeweilige Gitarrist gewöhnt ist. Spielt er von Anfang an aus Regular Saiten, werden ihm andere unter den Fingern komisch vorkommen.
Nun, da alle Vorbereitungen getroffen sind, kann das Saitenwechseln beginnen.
Zum Wechseln werden ein paar Werkzeuge benötigt. Wenn vorhanden, kann eine Kurbel zum leichteren Drehen der Mechanik helfen.
Außerdem kann es sein, dass an der Gitarre Schrauben an Befestigungselementen gelöst, bzw. zum Schluss wieder festgezogen werden müssen. Dazu wird ein Inbusschlüssel oder ein Schraubenzieher gebraucht.
Zu guter Letzt sollte man einen Saitenschneider zur Hand haben.
Los geht’s – Saiten wechseln!
Jetzt kann es mit dem Wechseln losgehen. Wichtig ist es, immer nur eine Saite aus dem Verbund herauszunehmen und die anderen gespannt zu lassen.
Diese Spannung erhält die Stimmstabilität der Gitarre und wird durch das einzelne Wechseln der Saiten konstant gehalten. Nachdem die erste Saite entfernt ist, wird die entsprechende neue Saite in die Saitenhalterung auf dem Korpus der Gitarre gefädelt.
Das Ball-End dient dabei als Befestigung der Saite auf dem Korpus. Bei einigen Modellen muss die Saite von der Rückseite aus durch den Körper gefädelt werden.
Das andere Ende wird über den Steg, zum Hals und anschließend in die entsprechende Kerbe auf dem Sattel geführt. Gegebenenfalls befindet sich hier ein Saitenhalter, unter dem die Saite durchgeführt werden muss.
Vom Sattel aus muss nun das Ende der Saite auf die Mechanik gewickelt werden. Dabei ist nicht vorgegeben, durch welche Mechanik welche Saite geführt werden soll. Am besten ist es, die Saite möglichst gerade vom Sattel aus zur Mechanik zu führen. Nun wird die Mechanik gedreht, bis das Loch quer zum Hals steht. Die Saite wird nun von innen nach außen durch das Loch gefädelt.
Dabei sollte die Saite locker gespannt werden. Das lose Ende sollte nun einmal halb um die Mechanik gewickelt und anschließend unter dem Stück der Saite hindurchgeführt werden, das zwischen Mechanik und Sattel gespannt ist.
Nun wird die Mechanik gedreht, bis die Saite von alleine hält. Dabei sollte das lose Ende etwas nach oben gezogen und das Stück zwischen Sattel und Mechanik leicht nach unten gedrückt werden. Wichtig ist es, keinesfalls das gesamte lose Ende der Saite um die Mechanik zu wickeln.
Das verschlechtert die Stimmstabilität, da sich auch der Teil der Saite dehnt, der aufgewickelt ist und über die Zeit stark nachgibt. Der nächste Schritt soll ebenfalls dieses willkürliche Dehnen der Saite verhindern.
Die Saite wird absichtlich vorgedehnt, indem man sie über dem Hals greift und vom Hals weg zieht. Vor allem bei den hohen Saiten muss man dabei mit Bedacht vorgehen, um sie nicht zu zerreißen, bzw. um sich nicht in die Hand zu schneiden. Ist die Saite gedehnt, kann anschließend das überflüssige Ende am Kopf der Gitarre mit dem Saitenschneider abgeschnitten werden.
Diese Schritte werden nun einzeln mit den anderen Saiten wiederholt. Zum Schluss kann die Gitarre gestimmt werden. Am besten ist es, die Saiten dann noch einmal mit einem Baumwolltuch abzuwischen.
Diejenigen, die ihre Gitarre pflegen möchten, sollten auf regelmäßiges Auswechseln der Saiten achten. Wichtig ist es, dabei immer nur eine Saite nach der anderen zu wechseln. Außerdem sollte man nicht zu viel Saite auf die Mechanik wickeln und unbedingt die Saite dehnen, um starkes Verstimmen nach dem Saitenwechsel zu vermeiden.
Auch nach dem Bespielen des Instruments, sollten die Saiten immer mit einem Baumwolltuch abgewischt werden. So kann der gute Klang der Gitarre ohne größeren Aufwand erhalten werden.